Botswana


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Maun (12.10. - 19.10.2006)

Wir sind nun seit 8 Tagen, seit dem 12.10.06 in Botswana, genauer gesagt in Maun. Eigentlich wollten wir nur 4 Tage bleiben, aber wir haben uns entschieden einen Regler-Gleichrichter für die Africa Twin aus Deutschland zu bestellen, um nicht jeden zweiten Tag die Batterie mit Wasser auffüllen zu müssen. Ein Anruf bei Wolfgang und das Ding war unterwegs.
Wir hätten uns aber auch keinen besseren Platz für diesen Stopp aussuchen können. Bei Birgit, Reiner und Emely kann man gut die Seele baumeln lassen.

Am Freitag haben wir ein bißchen an der Homepage gebastelt, am Abend kamen Georg und Reiner aus dem Busch.

Am Samstag gab es dann einen kleinen Motorradausflug ins nahe Delta. Nach den vielen Kilometern der letzten Tage hat Christin dankend auf das Motorrad verzichtet und Reiner die Transalp überlassen, um mit Georg im Land Rover hinter den Jungs herzufahren. Es sollte eine Strecke mit ein paar sandigen Stellen werden. Wie sich herausstellte war das leicht untertrieben. Sowohl Robert als auch Reiner mit Emely als Sozia hintendrauf lagen irgendwann auf der Nase. Zum Glück ist Niemandem etwas passiert - nur die Transalp hat ein bißchen gelitten. Aber das konnte am nächsten Tag wieder gerichtet werden.

Den Sonntag verbrachten wir auf einem Boot im Delta. Es gab mal wieder jede Menge Tiere zu bewundern. Mittags gab es auf einer Inseln im Schatten ein schönes Picknick. Selbst das Boulespiel fand unter Beobachtung der Affen statt.

Montag wurde dann alles weitere in Maun organisiert, so dass wir Dienstag bis Donnerstag mit Reiner, der für den DED arbeitet, in den Busch fahren konnten.
Reiners Projekt liegt im Mababe-Gebiet. Direkt am Chobe-Nationalpark soll ein Campingplatz entstehen, der von den Bewohnern Mababes betrieben werden soll. Das Problem war, dass der Brunnen nach 200 l Wasser aufhörte zu fördern. Also hatte Reiner einen Plan, wir auf´s Auto und ab in den Busch. Der Weg dorthin (2,5 Stunden) war schon eine kleine Safari.
Wir sahen die erste Elefantenherde, Kudus, Impalas, Büffel am Wasserloch, Gazellen und Springböcke. Das reinste Paradies.
Der Schlafplatz war schnell gefunden, das Zelt schnell aufgebaut und nach einem Bad im Fluß, in dem eben noch die Büffel standen, gab es Bier, Spaghetti und Lagerfeuer.
Bei sternklarer Nacht ging es ins Zelt. Die Hyänen, die um unser Zelt schlichen, interessierten sich genauso wenig für uns wie der Elefant, der 3m neben uns seine dicken Köttel fallen ließ.
Alle Versuche von Reiner und Robert, die wilden Tiere zu verjagen, mißlangen. Schnarchen alleine bringt nix...

Am nächsten Morgen früh raus, wie es schön ist (Gruß an Jagger), in Dorf gefahren, Material und Leute eingepackt und den Brunnen ans Laufen gekriegt. Ein toller Moment, wenn man sich überlegt, welch ein Wassermangel hier herrscht.
Nach getaner Arbeit gab es die wohlverdiente Freiluftdusche mit Blick auf herumziehende Giraffen. Man kann sich vorstellen, dass dann ein kühles Bier noch besser schmeckt.
Die Nacht war wieder typisch afrikanisch: Elefanten, Flußpferde und Hyänen, die unsere Wasserkanister in der Gegend verteilten.

Am Donnerstag ging es zeitig wieder nach Maun, allerdings wurde am Vormittag noch der 5000 l Wassertank für den Campingplatz in Position gebracht.

Freitag bis Montag (20.10. - 23.10.06) geht es per Cessna ins Okavango Delta. Einzelheiten dann im nächsten Bericht.




Okavango Delta - Victoria Falls - Letlhakane - Molepolole - Mafikeng (20.10. - 30.10.2006)

Freitag 20.10.2006, 8 Uhr Flughafen Maun, um in einem 5-Sitzer der Kavango Air in Gunn's Camp zu fliegen. Nach 20 Minuten Flug über das Delta sind wir an der Landebahn von Brian an Rra Simon übergeben worden. Rra Simon, unser Poler, führte uns erst einmal in sein Dorf, um Proviant für sich zu holen. Es ging dann kurz ins Camp, wo uns Conny aus Meerbusch-Büderich, Zelt, Bedrolls und Proviant für 3 Tage mitgab.
Um 11 Uhr stachen wir mit Rra Simon als Chef ins Delta. In den 2 Stunden bis zu unserem ersten Camp sahen wir schon allerlei Tiere und genossen die Ruhe und das frische Wasser. Rra Simon führte uns dann beim ersten "small walk" (Dauer 2,5 Stunden) über Stock und Stein. Es gab mal wieder Zebras, Kudus, Impalas, Antilopen, Giraffen und jede Menge kleiner Tiere zu sehen.
Elefanten waren vor uns schon überall gewesen, aber sehen konnten wir nicht einen. Die Löwenspuren waren zwar im Sand zu sehen, aber Rra Simon:" He is gone other direction."
Zurück am Zeltplatz wurde Feuer gemacht und gekocht. Es ging relativ früh ins Bett, weil der Samstag ja zeitig beginnen sollte.

Um 6 Uhr war es hell. Das heisst, Rra Simon hatte Kaffeewasser fertig und klapperte ungeduldig mit den Töpfen. Um 6.30 Uhr konnte unser walk beginnen.
Es war wieder viel los gewesen in der Nacht und alle Spuren ließen Hoffnung aufkommen, Elefanten oder Löwen bald zu sehen. Als uns dann 10 weitere Frühaufsteher begegnet sind, wurde uns klar, dass es nun Frühstück gab und Rra Simon beschleunigte das Tempo zurück zum Zeltplatz.
Die Tagesration wurde gedrittelt, wobei Rra Simon die nächste Ration auch schon gerne gesichert hätte.
Also Klamotten zusammenpacken, Mokoro laden und wieder ab aufs Wasser. Der zweite Tag verlief ähnlich, bis auf das Abendessen. Es gab Spaghetti im Regen. Tagesfazit wieder kein Löwe.

Der Morgenwalk nach einer Regennacht versprach einiges. Aber entweder lag es am Regen oder es war zu spät. Auf jeden Fall "he is gone other direction".
Okay, keine Löwen, aber ausgiebiges Frühstück.
Danach ging es ins Hauptcamp zurück. Es ging vorbei an Zebras, Giraffen und unendlich vielen Vögeln. Man konnte die Seele richtig baumeln lassen.
Plötzlich der leise Ruf von Rra Simon:" Stand up see the lions." Wir völlig überrascht aufgestanden und fast aus dem Mokoro gefallen, aber den Löwen entdeckt. Na gut, nur von hinten, aber immerhin. Rra Simon konnte bald nicht mehr vor Lachen und meinte dann nur:"Now he is gone."
Am Montag ging es dann mit Christin als Co-Pilotin zurück nach Maun.

Dienstag 5.30 Uhr der Wecker klingelt. Das mit dem Frühaufstehen artet langsam aus. Aber wir wissen ja wofür: um 6.50 Uhr startet der Flieger nach Kasane im Norden von Botswana. Von dort geht es weiter nach Kazungula, dem Grenzort nach Sambia. Mit der Fähre geht es über den Zambesi.
Auf der Sambia-Seite sollte uns ein Auto abholen und zur Unterkunft bringen. Es war jedoch niemand zu sehen, der uns abholen wollte. Dafür aber etliche Leute, die uns allen möglichen Kram andrehen wollten.
Mit 1,5 Stunden Verspätung kam der Pick Up. Die Erklärung für die Verspätung war, dass es auf der Insel, auf der wir untergebracht waren, keinen Strom gibt. So hatte niemand rechtzeitig von unserer Flugumbuchung erfahren. Aber am Ende klappt doch irgendwie immer alles. Man muss nur Geduld haben.
Auf Bovu Island angekommen, nahmen wir sofort die Möglichkeit wahr, ins kühle Nass zu springen. Ein Mokoro brachte uns auf die andere Seite des Flusses zu einem kleinen Strand. Dort kam der Rat:" You can swim here but not there... there are the crocodiles." Aber kein Problem für uns und endlich ein erfrischendes Bad. Im Zambesi!
Am Mittwoch sind wir dann nach Livingston an die Victoria Fälle gefahren. Da wir kurz vor der Regenzeit stehen, ist der Wasserstand am Zambesi derzeit sehr niedrig. Dementsprechend fällt auch nicht sehr viel Wasser die Fälle runter. Aber trotzdem ein sehr beeindruckendes Naturschauspiel.
Auf der Sambia-Seite ist es möglich direkt an der 100m hohen Fallkante entlangzugehen - kleiner Nervenkitzel inklusive. Und das geht natürlich nur während der Trockenzeit.
Über unsere Unterkunft hatten wir die Möglichkeit eine kleine Schule und eine Klinik in einem kleinen Dorf zu besichtigen. Dies war sehr informativ und beeindruckend unter was für Umständen dort gelebt wird.
Freitag hatten wir unseren endgültig letzten Tag in Maun.

Mit neuem Regler in der Afrika Twin ging es heute in die Zentral-Kalahari. Ein gutes Gefühl endlich wieder auf dem Moped zu sitzen, obwohl es bei Birgit, Reiner und Emely an Gastfreundschaft nicht zu übertreffen war.
Auf Wunsch von Christin gibt es noch einen kleinen Absatz über persönliche Feindbilder. Ihr erinnert Euch, Feindbild Nummer 1 ist für Christin die Sandpiste. Feindbild Nummer 2 sind grosse, blöde Viecher auf der Straße. Überall stehen anscheinend extrem suizidgefährdete Rinder, Schafe, Ziegen und Esel auf der Straße rum und warten auf ihren grossen Auftritt. Am dämlichsten sind die Esel.
Folgende Situation: Robert fährt 100m vor. Rechts stehen 2 Esel, links einer. Robert fährt auf gut Glück mit ungeminderter Geschwindigkeit zwischen den Eseln durch. Aber wie reagieren diese auf die Geräusche und die Bewegung? Tja, das ist das Problem: man (Christin) weiß es nicht. Mal bleiben sie stehen, mal rennen sie in eine Richtung, mal der eine in die und der andere in die andere Richtung. Super nervig!
Und 500m weiter stehen 20 Ziegen auf der einen Seite und 5 auf der anderen. Und was passiert? Wer geht worüber? Richtig. Und so weiter und so weiter.
Einen Spezialfall gibt es noch, an dem aber nur männliche Esel beteiligt sind. Folgendes: ein männlicher Esel steht mit verklärtem Blick mitten auf der Strasse und lässt sein 50 cm langes Ding locker runterhängen. In diesem Fall kann man mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass der Esel sich keinen Millimeter bewegt. Hängt wohl mit der Sauerstoffversorgung im Gehirn zusammen... Aber es macht trotzdem Spass!

Eigentlich wollten wir diesen Bericht am Samstag hochladen, aber technische Probleme hinderten uns.
Deswegen gleich ein Update, obwohl sich in der Zwischenzeit nicht viel ereignet hat. Wir haben hauptsächlich "Strecke" gemacht.

Von der Zentral-Kalahari haben wir uns nach Molepolole durchgekämpft. Dort haben wir in unseren ersten namentlichen Lodge geschlafen: Lemepe Lodge. Aber eigentlich war es nur eine einfache Unterkunft mit hochtrabendem Namen. Wir waren aber froh überhaupt eine Unterkunft gefunden zu haben, da wir den halben Tag damit verbrachten Bargeld aufzutreiben. Keiner wollte unsere tollen Plastikkarten. Aber wie immer alles gut gegangen.

Von Molopolole sind wir heute morgen an die südafrikanische Grenze aufgebrochen. Dort klappte alles reibungslos. Da wir jedoch von den letzten Tagen und den Fahr-Hitze-Strapazen ziemlich gerädert sind, haben wir den ersten größeren Ort nach der Grenze angefahren, um ein bißchen abzuhängen und mal die Seite upzudaten.
Wir sind jetzt also in Mafikeng (Spielort der WM 2010!!!) und essen heute Abend mal Pizza und kein "chicken with rice".

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